A d v e n t ist nicht bloß Erinnerung und Spiel über Vergangenes, sondern Advent ist unsere Gegenwart, unsere Wirklichkeit... Es ist mit der Sinn der Adventszeit im Kirchenjahr, dass sie [die Kirche] uns dieses Bewusstsein wieder lebendig macht...
Denn im Grunde kann Liebe gar nichts anderes bedeuten, als dass wir uns trennen lassen von dem verengten Blick auf das eigene Ich und dass wir anfangen, hinauszugehen aus unserem Selbst, um da zu sein für die anderen...
Wenn wir sagen, dass wir Christen sind - nicht für uns selbst, sondern weil Gott ... diesen Dienst von uns will ... so dürfen wir dennoch nicht dem ... Irrtum verfallen, als ob der Einzelne nur ein Rädchen in der großen Maschine des Kosmos wäre. Obwohl es wahr ist, dass Gott ... uns alle im Miteinander und Füreinander will, bleibt es dennoch zugleich wahr, dass er jeden Einzelnen als solchen kennt und liebt...
An Jesus Christus wird beides zugleich sichtbar: wie wir füreinander da sind und voneinander leben, und wie Gott dennoch gerade den Einzelnen unverwechselbar kennt und liebt.
Ich denke, dass uns beides zugleich innerlich treffen soll. Wir sollen einerseits dieses Verständnis des Christentums als Füreinander in uns aufnehmen. Aber wir sollen nicht minder von dieser großen Gewissheit und Freudigkeit leben, dass Gott mich , diesen Menschen liebt; dass er jeden liebt, der Menschenantlitz trägt.
