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Glauben in der Familie

"Können Sie uns das schriftlich geben?"

…so der an mich gerichtete Appell am Ende der thematischen Arbeit bei einem Familienwochenende
in Vierzehnheiligen.  In einer der Eltern-Gesprächsrunden ging es um diese Fragen:

  • Welche Rolle spielt für einen persönlich der Glaube, die eigene Religiosität?
  • Wie kann es gelingen, von dem etwas an die Kinder weiterzugeben,
    was man selber als hilfreich entdeckt hat?

Ein paar Ideen von mir:   

  • Zunächst:  Bei allem, was wir "Großen" Kindern von Gott weitergeben möchten, kann durchaus deutlich werden, dass Gott ein Geheimnis ist und bleibt.  Ein Gespür für das Geheimnisvoll-Göttliche zu vermitteln ist m.E. weitaus überzeugender, als wenn der Eindruck aufkommt, dass "wir" Erwachsenen auch über Gott bestens Bescheid wüssten.  Diese Herangehensweise widerspricht freilich den Erfahrungen, die Kinder unserer Zeit sonst machen.  Normalerweise kann man alles erklären!  Gott aber ist kein naturwissenschaftliches Phänomen, welches sich auf eine Formel bringen lässt.            
  • Ein zweiter Gedanke:  Für die Daseinsbewältigung ist es – auch "später" einmal – ein großer Gewinn, Wege entdeckt zu haben, um Gott in den Alltag hinein zu holen.  Beispielsweise könnte man in unmittelbarer Reaktion auf ein überraschendes Ereignis mit dem eigenen Kind darüber nachdenken, was man jetzt Gott sagen will:       
    • Ein Dankeschön für etwas sehr Schönes,                                                         weiter:  V
    • eine Bitte, weil etwas Bedrückendes geschehen ist,
    • eine Sorge, die einen umtreibt,
    • eine Hoffnung, die man ganz fest in sich trägt.
Dann ließe sich – ein kleines Ritual! – in einer Kirche oder daheim eine Kerze entzünden.
  • Schließlich:  Eine tragfähige Gottesbeziehung lebt vom Vertrauen.  Vertrauen baut sich durch aufrichtigen Austausch auf.  Das allabendliche Reden über den zurückliegenden Tag könnte mit der Frage enden:  "Was soll der liebe Gott unbedingt wissen, damit ich, damit wir gut schlafen können?"  Gebete, die darauf folgen, werden sehr ehrlich sein.

Pfarrer Matthias Bambynek